Elf Punkte nach acht Spieltagen und Tabellenplatz sechs in der Gruppenliga Wiesbaden sowie Kreispokalsieger. Das ist das Ergebnis der B-Jugend nach den ersten Saisonspielen. Dennoch ist Trainer Jan Mucke mit dem völlig neu formierten Team zufrieden und auf einem guten Weg.
Die Kaderplanung stellte Jan in diesem Jahr vor eine ganz neue Herausforderung, die er in seiner 16-jährigen Trainerlaufbahn bei der SG Orlen so auch noch nicht kannte. Bis dato hatte er immer eine Base, mit der er arbeiten konnte. Diese gab es in diesem Jahr nicht. So musste Jan ein komplett neues Team zusammenstellen aus einem ehemaligen B1-Spieler sowie Spielern aus den ehemaligen Mannschaften der B2, C1 und C2. Hinzu kamen außerdem noch elf Neuzugänge, die den 23 Mann starken Kader komplettierten. Mittweile ist der Kader sogar auf 27 Spieler gewachsen.
Neues Trainerteam
Aber nicht nur die Mannschaft hat sich neu formiert, auch das Trainerteam arbeitet in dieser Konstellation erstmals zusammen. Jan ist sehr froh mit Christian Schulze einen erfahrenen und sehr kompetenten Trainer gewonnen zu haben, der bereits in Hohenstein Mannschaften in der Gruppenliga trainiert hat. Komplettiert wird das Team seit Anfang Oktober von Aaron Zimmermann, der viele Jahre bei der SG Orlen als Trainer und Spieler tätig war und nun, nach ein paar Jahren in Görsroth, als Betreuer zurückgekehrt ist.
Trainingslager in Flachau
In Flachau in Österreich legte das Team in der letzten Augustwoche den Grundstein für die Saison. Das Trainingslager gab nicht nur die Möglichkeit, die sportliche Fitness und Spielabläufe zu trainieren, die Spieler konnten sich auch besser kennenlernen. Zwei der sieben Tage waren absolut verregnet und an ein Training nicht zu denken. So mussten sich die Jungs mit sich beschäftigen. „Das kann zu einem richtigen Koller führen“, ist sich Jan sicher. „Aber bei dem Team war es genau das Gegenteil, es war total angenehm. Die Jungs haben sich gegenseitig dermaßen geil gepusht. Und es ist menschlich ein tolles Team zusammengewachsen, bei dem jeder für jeden auf dem Platz kämpft. Das haben wir beim ersten Ligaspiel gegen Biebrich gesehen, bei dem wir uns quasi drei Eigentore geschossen haben. 25 Minuten vor Schluss lagen wir 1:3 hinten und am Ende – dank einer herausragenden Team- und Kraftleistung – haben wir noch 4:3 gewonnen.“
Noch viel Potenzial
Auch wenn längst noch nicht alles auf dem Platz rund läuft, hat die Mannschaft bei den Spielen gegen die Top-Mannschaften der Liga, Dietkirchen (4:4) und die FT Wiesbaden gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt. Nachdem das Team gegen die Freien Turner zunächst überhaupt nicht gut ins Spiel fand und nach 10 Minuten bereits mit 0:2 zurück lag, zeigten unsere Jungs in der 2. Halbzeit ein völlig anderes Gesicht. Sie waren dem Gegner nicht nur spielerisch absolut überlegen, sie überzeugten auch kämpferisch. Und die Spieler auf der Bank feuerten ihre Mitspieler frenetisch an. So drehte die B-Jugend das Spiel und gewann am Ende verdient mit 3:2.
Hohe Belastung
Wieviel Kraft das Spiel gekostet hat, zeigte sich dann zwei Tage später, als bereits das nächste Ligaspiel gegen Germania Weilbach anstand. Denn die Akkus waren leer und so kam die Mannschaft mit 0:6 unter die Räder. „Der Verband hat uns mit Spielen völlig überlastet“, resümiert Jan daher auch. „In acht Wochen hatten wir zwölf Spiele und machen in den nächsten sieben Monaten 16 Spiele. Da stimmt die Relation einfach nicht. Deshalb haben wir an den Verband auch weitergegeben, dass sie sich über den Spielplan für nächstes Jahr einmal Gedanken machen müssen.“
Weiterentwicklung der Spieler im Vordergrund
Für die nächsten Wochen hat sich das Trainerteam vorgenommen, den spielerischen Bereich zu verbessern und Lösungen zu finden. Insbesondere schwächere Gegner müsse man auch fußballerisch an die Wand spielen können. Das sei momentan zu wenig. Aber auch das liege vorrangig daran, dass die Jungs einfach ausgepowert seien, ist sich Jan sicher. „Unser wichtigstes Saisonziel liegt darin, die 2007er auf die Verbandsliga vorzubereiten und am Ende einen starken 2008er Kader zu haben. Der sollte dann – um ein paar 2009er ergänzt – im nächsten Jahr in der Lage sein, oben anzugreifen und in die Verbandsliga aufzusteigen“, gibt Jan vor. „Das ist Grundlagenarbeit. Und das macht mit diesen Jungs gerade extrem viel Spaß. Denn sie wollen einfach und hinterfragen sich nicht ständig negativ, so wie andere Teams das oftmals machen. Man kann mit den Spielern sehr gut reden und Dinge erklären und so ziehen alle an einem Strang.“