ORLEN – Bericht vom Wiesbadener Kurier/ Tagblatt 27.01.2014
Der Wintereinbruch kommt gerade rechtzeitig. Passend zur dritten Ausgabe der Après-Ski-Party der SG Orlen auf dem Sportgelände am Zugmantel beginnt es, zu schneien. Im bestens gefüllten 240 Quadratmeter großen Zelt herrscht ohnehin zünftige Stimmung: Überall hängen Skier, trotz zahlreicher Heizpilze sind Schneehosen und Wollmützen beliebte Kleidungsstücke, und einige der Theken sind als Hütten gestaltet.
Während im Vereinsheim Fassbier gezapft und im Eingangsbereich Schnaps ausgeschenkt wird, duftet es rund um die Madlhütte nach heißem Apfelwein. Im Jägerstadl werden Mischgetränke aus Wodka und Energiegetränken aber auch die klassischen Hütchen ausgeschenkt. Im Jungfrauenstadl schließlich servieren die Spielerfrauen Sekt, Aperol-Spritz und Cocktails.
Gäste jeden Alters
„Als ich früher im Verein getanzt habe, habe ich auch schon Cocktails gemischt. Jetzt ist es durch die Après-Ski-Party wieder aktuell geworden“, berichtet Karolin Bertram. „Es ist schön, dass es hier immer friedlich bleibt und so viele Generationen mit dabei sind“, fügt die 26-Jährige hinzu.
Am Anfang des Abends sind sogar noch einige C-Jugend-Spieler mit ihren Eltern da. Sie sind direkt vom Hallenturnier in Aarbergen zu dem Fest gekommen. Nicht zuletzt, weil ihr Jugendbetreuer an diesem Abend als DJ auflegt. „Ich feiere heute meinen 22. Geburtstag und habe meine Freunde gleich hierher eingeladen. Das ist halt so, wenn man im Ehrenamt ist“, erläutert Jan Mucke. Er legt gemeinsam mit dem ein Jahr älteren Tim Menger außer aktuellen Stücken vor allem Hütten-Hits auf.
Die Musikanlage, die die beiden nutzen, stammt genauso von einem Vereinsmitglied, wie das Festzelt, das vom Kapitän der Ersten Mannschaft, Maurice Burghardt, stammt.
Zahlreiche Helfer
„Die Hütten stellt uns der RSV Würges kostenlos zur Verfügung, bei dem gerade in der vergangenen Woche Hüttengaudi gefeiert worden ist“, erläutert der Spielausschussvorsitzende Torsten Hahn. Etwa 50 Helfer, in der Hauptsache aus der Fußballabteilung des Vereins, sind notwendig, um eine Veranstaltung dieser Größenordnung durchzuführen. Einzig die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes müssen für ihren Einsatz bezahlt werden, sodass der Großteil der Erlöse in die Kasse des Vereins fließen kann. „Wir verwenden das Geld zum Beispiel zur Anschaffung von Turngeräten oder Bällen. Gerade in den Jugendabteilungen herrscht eigentlich immer Bedarf“, berichtet Torsten Hahn. Ein großer Vorteil der Veranstaltung ist ihr Standort auf dem Sportgelände, wo es keine Anwohner gibt, die sich gestört fühlen könnten. „Die Leute sind so empfindlich geworden. Bei der geringsten Kleinigkeit ist sofort die Polizei da“, berichtet der Vereinsvorsitzende Arno Körner. Er dagegen hat sichtlich sein Vergnügen an der Party. „Ich bin einer, der gern feiert und kann mit den jungen Leuten noch mithalten. Ich habe mehr Kondition als die“, fügt der 74-Jährige hinzu. Obwohl keineswegs alle Gäste auf Lieder wie „Ich bin ein Pandabär“, „Ein Leben lang die gleiche Unterhose an“ oder „Looki Looki“ stehen, ist die Stimmung im voll besetzten Zelt ausgelassen.
„Das ist nicht meine Musik, deswegen musste ich von Freunden überredet werden, hierher zu kommen. Aber jetzt gefällt es mir ganz gut“, berichtet etwa die 16-jährige Yasmin Biefang. Zumal die DJs immer wieder versuchen, auch mit aktuellen Hits wie „Wake me up“ von Avicii die anfangs noch verwaiste Tanzfläche im Vereinsheim zu füllen.