Der Aufsteiger spürt den lang vermissten Aufwind

Orlens Zuschauer brachten die Sache mit einer kurzen und knappen Einschätzung auf den Punkt. „Heute lief es gut“, sagt die Mehrheit der Orlener Anhänger nach dem Gruppenliga-Spiel gegen den Tabellenvorletzten Mainz Kastel. Das „heute“ war dabei von entscheidender Bedeutung, war den Jungs vom Zugmantel in den letzten Wochen so gut wie gar nichts gelungen. Fünf Niederlagen in Serie hatte der amtierende Kreismeister Rheingau-Taunus einstecken müssen. In Nordenstadt konnte dieser Negativtrend vor 2 Wochen vorerst gestoppt werden. Gegen Kastel ging es mit einem 1:0 weiter.

Diese Trendwende hatte nicht unwesentlich damit zu tun, dass sich das Team scheinbar an die anderen Bedingungen in der Gruppenliga gewöhnt hat. Klüger, Schneller und vor allen Dingen mit dem notwendigen Quäntchen Glück ausgestattet, kann das Team stolz von sich Behaupten endlich angekommen zu sein. Vor allen Dingen Eridon K. blühte in seiner völligst neuen Rolle  auf. Der Innenverteidiger war der Mann der das Spiel zu entscheiden wusste. In der 27. Minute erzielte er nach einem Freistoß knapp hinter der Mittelinie das 1:0.

Diese Verbesserung sah auch das Trainer Jan Mucke: „Doni hat es endlich einmal geschafft, dass aus den vielen positiven Ansätzen etwas Konstruktives dabei herauskommt. Scheinbar bekommen wir das Potential auf der Innenverteidigerposition deutlich besser gegriffen. Das hat er heute gut gemacht.“

In der ersten Halbzeit gilt jedoch erneut der Abschluss zu bemängeln. Exakt 3-mal gelang es Adrian K. den Ball von außen zwischen 5 Meter Raum und 11-Meter Punkt zu befördern, jedoch war kein Orlener im Rückraum zur Stelle um einzuschieben. Aber auch weitere Chancen blieben ungenutzt, beispielsweise als Kevin G. alleine vor dem leeren Tor auftauchte und den Ball in Rückpassmanier dem Torwand in die Hände legte.

Nach der Halbzeit kam das lang vermisste Quäntchen Glück zurück zur SGO. Die Orlener Hintermannschaft ließ viel zu und hatte vorne nichts mehr entgegenzusetzen. Allerdings war der bestens aufgelegte Schlussmann Tobias H. an diesem Samstag nicht zu überwinden. Hierbei sind die Fehler vor allen Dingen auf das schwächelnde Mittelfeld zurückzuführen, keine Rückwärtsarbeit und ein Zweikampfverhalten, wie man es eher von einer E-D Jugend kennt, lies gefühlt jede 1 gegen 1 Situation für Mainz Kastel ausgehen.

Bei dem doch sehr kleinen Kader merkt man doch schnell, wenn mit Stefan B. und Lucas F. 2 wichtige Mittelfeld-Akteure fehlen. Desweiteren stand Anton P. nach 4 Monaten erstmals wieder bei einem Pflichtspiel auf dem Platz und wusste hierbei nicht zu überzeugen. Trainer Michael Gerlach ordnete es dennoch positiv ein: „Selbstverständlich sehen wir im Training welches Potential in ihm steckt, wer schon einmal 4-5 Monate pausiert hat der weiß wie schwer es ist sich wieder zurecht zu finden. Und dazu noch in einem anderen Verein mit völligst anderen Strukturen. Am Ende gebührt dem bestens aufgelegte Schiedsrichter Jerom Triquardt ein Lob für eine super Leistung.

Die Orlener, feierten hinterher gebührend die Trendwende. Auch wenn der 2. Sieg in Folge nur ein erster Schritt aus der Krise war. Oder, um es mit Muckes Worten auszudrücken: „Abhaken, weiter geht’s.“ Nächste Woche wartet Wehen.