U19: Schwacher Start, tolle Moral

Wegen der Eröffnung des neuen Orlener Platzes wurde das Auftaktspiel unserer A-Junioren gedreht und verlegt – und so fand es am Dienstag Abend auf dem Kunstrasen in Oberbrechen statt. Der Aufsteiger Brechen/Weyer empfing also dort unseren ältesten SGO-Nachwuchs zum beiderseitigen Start in die Gruppenliga 19/20.

In den ersten Sekunden der jungen Saison lief unser Team (dieses Jahr vom Trainer-Trio Jan Mucke, Ruben Borkowski (neu aus Hünstetten/Würges) und Markus Ach (zurück bei der SGO) betreut), den Gegner früh an, und probierte es gleich mit hohem Pressing. Leider führte dies nicht zum erwünschten Erfolg. Im Gegenteil: In der Rückwärtsbewegung unachtsam, kassierte man früh einen Konter und lag schnell mit 0:1 im Rückstand. Zunächst sah es noch nach einem kleinen Betriebsunfall aus, der sich aber schnell zu einem Totalschaden zu entwickeln drohte. Die Gastgeber wirkten stets wacher und schneller, vor allem aber in den Zweikämpfen viel bissiger als die schläfrige SGO. Nur wenig später erhöhten die Platzherren aus einem schnellen Gegenzug schon auf 2:0. Auch zwei frühe Spielerwechsel und Anpassungen der Formation brachten unsere Mannschaft zunächst leider nicht auf Kurs. Nach einer Freistoßflanke fast von der Mittellinie köpfte der Gastgeber zum 3:0 ein, das 4:0, nur kurz drauf, schien fast schon der endgültige Todesstoß für alle Hoffnungen unserer U19 auf einen erfolgreichen Saisonstart zu sein. Nach gerade einmal knapp 20 Minuten lag man 0:4 in Rückstand und schien ohnmächtig weiter ins Verderben zu laufen. Obwohl man gar den unglücklichen Louis im Tor durch Jonas ersetzte, schien es zunächst nicht so als würde Orlen die Partie noch drehen können. An dieser Stelle sei angemerkt: Schade für Louis, allerdings zeigten seine prima Leistungen bei der Sportwoche in Niederseelbach sein vorhandenes Potenzial auf. Jeder hat mal solche Tage wo nichts funktioniert, aber wie Jeder im Team wirst du über die Saison noch gebraucht werden, daher nicht unterkriegen lassen und Kopf hoch Louis! Sowas kann passieren. Ein Wechsel war zudem einfach auch notwendig um etwas zu probieren um das Ruder herum zu reißen.

Jedoch: Die sichtlich euphorisierten Platzherren hatten alles fest im Griff…. Scheinbar.

Denn so langsam berappelte sich die SGO und kam seinerseits zu ersten Annäherungen ans Gehäuse der Gastgeber. Finn mit einem abgefälschten Schuss und Jan mit einem Pfostentreffer aus dem Gewühl nach dem anschließenden Eckball hatten noch Pech. Dann gelang immerhin das 1:4. Jan eroberte den Ball, steckte durch auf Finn, der eiskalt vollstreckte (30.). Man merkte nun das ein kleiner Ruck durch die Reihen der SGO ging. Brechen/Weyer hatte mit seiner Laufintensiven und robusten Spielweise schon einige Körner gelassen und Orlen konnte den Druck nun stetig erhöhen. Zunächst aber ohne weiteren zählbaren Erfolg. Erst das vom eingewechselten Moritz erzielte 2:4 brachte in Minute 43 den tatsächlichen Glauben an eine mögliche Wende zurück. Dabei schloss er aus 23-24 Metern einfach mal aus der Drehung ab und traf links unten ins Eck. Zur Pause lag unsere Elf dennoch verdient in Rückstand.

Aus der Kabine kam unsere Elf trotzdem mit neuem Mut. Dass schnell der 3:4 Anschlusstreffer gelang, spielte sicherlich auch eine gewichtige Rolle. Finn wurde auf dem Weg zum Tor knapp vorm Strafraum regelwidrig gestoppt. Richtige Entscheidung des Unparteiischen hier Freistoß statt Elfmeter zu geben. Finn aber war das egal und nur knapp vier Minuten nach Wiederanpfiff stellte er auf nur noch einen Ein-Tore-Rückstand, als er den fälligen Freistoß sehenswert im linken Torwinkel einschweißte (49.). Unser Team glaubte nun endgültig wieder an ihre Chance. Dennoch wurde das Match anschließend wieder eher zerfahren. Die Hausherren wehrten sich nach besten Kräften, setzten immer wieder auf hohe und weite Bälle, die der nicht immer sattelfesten Orlener Defensive nach wie vor Kopfzerbrechen bescherten. Einzig Michel (der erst nach einer Umstellung in die Viererkette der Gäste rückte), war hier oft der letzte Fels in der Brandung. Derweil war Jonas aber nun beschäftigungslos, da die tapferen Kicker aus der Limburger Kante nun auch nicht mehr zielstrebig aufs Orlener Tor drücken konnten. Auch fehlte bei der SGO aber offensiv oft der letzte Pass, dennoch merkte man das die Orlener nun wieder voll im Spiel waren. Finn hatte noch Pech mit einem Schuss den der Torhüter der Brechener an den Pfosten lenkte. Man ließ sich aber nicht aus der Geduld bringen und glaubte weiter daran noch etwas mitzunehmen. Und das wurde belohnt: nach Jans starkem Zuspiel legte Kevin quer auf Ahmed, der etwa eine Viertelstunde vor Schluss zum 4:4 ausgleichen konnte.

Damit war das erste Etappenziel erreicht. Doch sollte da noch mehr gehen?

Man versuchte es weiter, aber Finn mit einem Schuss knapp über das Gehäuse oder der emsige aber etwas glücklose Janosch, waren nicht erfolgreich. Nun kam aber auch Brechen/Weyer hier und da wieder zu Offensiv-Aktionen. Nach einem nicht gut geklärtem Vorstoß kamen sie gar zu einer echten Grosschance, aber Jonas war hier auf dem Posten.

Kurz vor Schluss gelang der SGO dann der Lucky Punch. Nach Einwurf von Aaron behauptete sich Jan ganz stark gegen 3-4 Gegenspieler und behielt danach gar noch die Übersicht. Seinen Querpass verwandelte Kevin zur erstmaligen umjubelten Orler Führung. 5:4 in der 88. Minute. Das Spiel war tatsächlich komplett gedreht.

Brechen/Weyer versuchte anschließend nochmal alles, hatte aber keine echte Torchance mehr. So überstand die SGO auch die Nachspielzeit und gewann am Ende dieses spannende Match mit 5 zu 4 Toren.

Fazit:

Tolle Moral unserer Truppe, die sich durch ihre zu legere Anfangsphase aber selbst unnötig in diese Situation brachte. Die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber taten alles um uns ein Bein zu stellen, verloren letztlich unglücklich.

Unserem Trainerteam und unseren Jungs steht jedenfalls noch viel, viel Arbeit an. Die nötige Offensivpower besitzt man sicherlich, aber als komplette Mannschaft gilt es vermehrt an der Defensive zu feilen. Hier nur das Fehlen von drei Abwehrspielern anzuführen wäre sicherlich zu einfach.

Glücklicherweise aber holte man drei Punkte zum Auftakt und freut sich nun auf das kommende vermeintliche Topspiel bei den Freien Turnern Wiesbaden (Sonntag 18:30 Uhr an der Lahnstrasse). Hier muss man aber in allen Belangen anders auftreten, soll es wieder zu etwas Zählbarem reichen.

Immerhin gelernt: es lohnt sich bis zum Schluss an seine Chance zu glauben! Immer Weiter!!

SGO: Louis, Jan, Kevin, Finn, Ahmed, Aaron, Justin, Paul, Janosch, Vincent, Michel (Jonas, Fatih, Moritz)

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